Das taktfeine Verfahren zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Das Verfahren ermittelt ebenso wie die fahrplanfeine Umlegung nicht nur optimale, sondern alle hinreichend guten Routen. Die Umsteigewartezeit geht hier aber nur pauschal ein.
- Eine Koordinierung des Fahrplans wird nur dann berücksichtigt, wenn sie explizit modelliert wird (Koordinierung).
- Eine Abschätzung der Umsteigehäufigkeit, der Reisezeit und der Beförderungszeit ist mit ausreichender Genauigkeit möglich, wenn alle Linien kurze Fahrzeugfolgezeiten aufweisen.
- Die Bandbreite verschiedener Wahlmodelle bietet den großen Vorteil, das Verfahren so konfigurieren zu können, dass es die im betrachteten Netz verfügbare Fahrgastinformation genau widerspiegelt. Entsprechend können Sie durch Anwendung unterschiedlicher Modelle eine Abschätzung des Nutzens vornehmen, der sich durch eine Investition in Fahrgastinformationssysteme ergibt.
- Bei den meisten ÖV-Netzen tritt beim taktfeinen Verfahren eine deutliche Verkürzung der Rechenzeit gegenüber den fahrplanfeinen Verfahren ein, besonders bei getakteten Netzen. In Netzen, in denen viele Linien nur aus einer Fahrt bestehen, ist die Zeitersparnis dagegen gering.
- Da das taktfeine Verfahren die Koordinierung des Fahrplans in der Regel nicht berücksichtigt, bietet es sich bei Angebotsplanungen für den städtischen ÖPNV an, insbesondere, wenn der Ist-Zustand (exakter Fahrplan vorhanden) mit Planfällen verglichen werden soll, für die noch kein exakter Fahrplan existiert. Für die Angebotsplanung im ländlichen Raum oder für den Fernverkehr ist das Verfahren nicht geeignet, da hier große Fahrzeugfolgezeiten die Regel sind und die Schaffung von Anschlüssen eine elementare Planungsaufgabe darstellt.
- Mit dem taktfeinen Verfahren kann der Fahrpreis in die Widerstandsberechnung einfließen. Dazu steht das vollständige Visum-Tarifmodell zur Verfügung. Die Berücksichtigung des Fahrpreises in der Umlegung erfordert je nach Komplexität des Tarifmodells größere Rechenzeiten. Bei einfacheren Tarifstrukturen sollte daher auf die Variante mit Tarifpunkten zurückgegriffen werden. Zu beachten ist, dass der Fahrpreis innerhalb der Umlegung nicht für den Gesamtweg, sondern einzeln für jeden Teilweg erhoben wird (Generalisierte Kosten als Widerstand).
